Das erstrebenswerte Idealbild

Die Synthese von Geist und Welt

Hat der Mensch eine gelungenen Synthese von Geist und Welt geleistet, stellt er eine Persönlichkeit dar, der nicht nur „weiß“ wie etwas geht, sondern die ein Fach oder einen Inhalt durch ihre ganze Persönlichkeit authentisch und lebendig zum Ausdruck bringt und ihn verkörpert. Ziel der Hochschule in diesem Sinne ist die authentische und reife Persönlichkeit, die fachliche und auch spirituelle Inhalte nicht nur weiß, sondern verständlich und lebendig vermitteln kann. Damit ein Inhalt authentisch wird, muss dasjenige, worüber jemand redet, auch von dem Menschen selbst durchdrungen werden. Der Mensch verwirklicht dann selbst ein erstrebenswertes universales Ideal. Gandhi drückte dies in folgenden Worten aus: „Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.“ Der Mensch entwickelt im spirituellen Studium tatsächlich eine neue Fähigkeit heran, zu der er dann werden wird.

Heinz Grill entwickelte und entwickelt bis heute als spiritueller Lehrer viele Inhalte und Ideale und hat seine Forschung daran ausgerichtet, wie man ein Ideal selbst verlebendigt und realisiert. Wie kann man beispielsweise mit einem Begriff so umgehen, dass man ihn nicht wie gewohnt verwendet, sondern dass man einen Begriff regelrecht neu belebt? Wie kann man als Mensch selbst Energie oder Lebenskraft freisetzen und nicht konsumieren? Wie wirkt man lebenskräfteerschaffend? Und wie kann man ein wirkliches universales Menschheitsideal verwirklichen?

Die Hochschule schafft zum einen allgemeine spirituelle Grundlagen, auf denen dann als zweiter Schritt ein geistiger Inhalt zwischen Lehrer und Schüler entwickelt werden kann. Dieser Prozess kann jedoch nur dann entstehen, wenn jeder Mensch aus individueller, eigener Entscheidung selbstverantwortlich studiert, lernt, übt und handelt. Wenn es um Wissensinput und Konsum von Spiritualität geht, ist eine solche Synthese im Leben nicht möglich. Es geht in der Spirituellen Hochschule deswegen von Beginn an um einen gemeinsamen Schaffensprozess mit einem konkreten Inhalt und Themen des Grundlagenstudiums. Der Lehrer wird dadurch zum Lehrer, dass der Schüler mit und von ihm lernen möchte – aus eigener Entscheidung. Es ist deshalb diese Hochschule mit ganz konkreten Lerninhalten verbunden und benötigt eine eigene gedankliche bewusste Aufbauleistung. Im gemeinsamen Studieren werden so wesentliche Grundlagen erworben.

Das Zusammenkommen und gemeinsame Studieren an der Hochschule ist deswegen als sogenannter Sozialer Prozess aufgebaut. Man kommt nicht mit Stift und Papier und schreibt alles auf, was gesagt wird und geht dann nach Hause, um zu studieren, sondern man arbeitet direkt an den Grundfächern. Zum Beispiel leitet man die 4. Seelenübung – die Arbeit mit Begriffen – an oder hält ein Kurzreferat oder leitet ein Yogaübung an oder partizipiert an einer Textarbeit. Jeder Studierende entwickelt und begleitet das Thema aktiv mit und ist gefordert. Durch diese Methode ist das Studieren keine passives Aufnehmen von Informationen, kein Input, sondern ein gemeinsamer schöpferischer Gestaltungs- und Lernprozess. Der Mensch wird als das betrachtet, was er für ein größeres Gesamtes erschafft und für andere hervorbringt. Er ist das, was er für andere schaffen kann.

Fragestellungen kommt dabei eine große Bedeutung zu und sie werden aus dem Stegreif und aus den entwickelten Gedanken frei gedacht und beanwortet. Dieser aktive Denkprozess erschafft Sonnenkräfte, denn der Mensch tritt Gedanken dann nicht mehr passiv sondern aktiv gegenüber. Das Grundlagenstudium dient als Fundament, damit eine Basis für eine Synthese eines geistigen Inhaltes geschaffen werden kann.

 

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