Wohin gibt man seine Energie?

Ein Inhalt aus den Rauhtagen ( 20.12.21) – Folgender Text ist eine freie Zusammenfassung von Aussagen von Heinz Grill – mit folgender Ausgangsfrage:

Wie vermeidet man es, seine Kraft und Energie an ein System abzugeben? Was ist dafür nötig?

Diese Frage kann man nicht direkt mit äußeren Ratschlägen beantworten, es ist vielmehr eine innere Frage.

Heinz Grill schilderte hierzu das folgende Bild: Wenn man sich zum Beispiel einen Eimer vorstellt, der unten ein Loch hat, so wird das Wasser unten herausrinnen, auch wenn das Loch klein ist. Es wird so lange herausrinnen, bis man das Loch repariert. Dieses Bild kann man grundsätzlich auf die eigene Entschlossenheit gegenüber einem Ideal anwenden und man kann als Lernschritt formulieren:

Mit allem, das man nur halbfertig gemacht hat oder indem man nur halb gegründet ist, nährt man äußere Systeme. Wenn man in seinem Leben nicht vollständig ein Ideal errungen hat, sondern das, was man angefangen hat nicht zu Ende bringt, so gehen die eigenen Energien an das äußeres System verloren. Wenn man aber ganz authentisch ein Ideal selbst verkörpert, dann kann man sich in diesem frei bewegen. Dies wird dann auch auf andere eine Ausstrahlung haben und andere Menschen anziehen. Die eigene Energie und Kraft strömt dann ganz zu diesem Ideal. Man setzt dann die eigene Energie ganz für seinen Inhalt ein – und sie geht nicht mehr in äußeren Systemen verloren.

Die Bedeutung der persönlichen Entschlossenheit

Hindernisse können mich nicht aufhalten; Entschlossenheit bringt jedes Hindernis zu Fall. Leonardo da Vinci (1452-1519)

Ausdauer und Entschlossenheit sind zwei Eigenschaften, die bei jedem Unternehmen den Erfolg sichern. Leo Tolstoi (1828-1910)

Die Bedeutung der persönlichen Entschlossenheit

Hierfür braucht es 100 % Entschlossenheit. Heinz betont:

Wenn man nicht vollständig entschlossen für ein Ideal eintritt und dieses selbst verwirklicht, sondern nur mit 90 % Entschlossenheit handelt, Reserven zurückhält, so werden aus den fehlenden 10 % bald 20 %, dann 30 %, und schließlich 100 % Mangel und Verlust.

Auch die Stelle der Bhagavad Gita Kapitel 2, Vers 41, bringt diese Kraft der Entschlossenheit zum Ausdruck:

Die fest im Selbst gegründete und entschlossene Vernunft ist eines und gleichartig – aber vielverzweigt und mannigfaltig ist die Vernunft der Unentschlossenen.

Wodurch entsteht Energie?

Als wesentlichen Punkt für das Freiwerden von Energie benennt Heinz Grill das „Loslassen“. Hält man sich in einem Problem auf, erschafft und erdenkt man sich Probleme, oder richtet man seine Energie gegen etwas, so ist die Energie nicht auf etwas gerichtet, wofür man sie sinnvollerweise einsetzen könnte. Das Loslassen von Problemen, ist deshalb eine bedeutende Fähigkeit.

Was sind Blockaden, durch die die Energie nicht richtig zum Aufbau kommmt?

Auch wenn man denkt, dass das Ideal ein „langer Weg ist“, dass man es irgendwann einmal erreicht, theoretisiert man oder bleibt in einer Hoffung stehen. So blockiert man sich ebenfalls selbst. Schließlich wird man sich selbst auch die schöpferische Kraft absprechen, wenn man der Ansicht ist, dass man etwas nicht schafft, nicht kann oder noch nicht reif genug ist. Heinz Grill benennt die Realisierung einer Idee zu einem Ideal vielmehr als einen direkten schöpferischen Prozess.

Während ich glaubte, ich würde lernen, wie man leben soll, habe ich gelernt zu sterben.

Leonardo da Vinci (1452-1519)

Der Mensch kann, was er soll; und wenn er sagt: Ich kann nicht, so will er nicht.

Johann Gottlieb Fichte (1762-1814)